Jim’s Brillante Weihnachten

von Emma Thompson & Axel Scheffler

Themen

Weihnachten ,  Adoption ,   Sehen ,  Kunst ,   Museum ,  Anerkennung ,  Brillen ,  Tiere

 

Kurzbeschreibung

Jim ist eine Seele von Hund, der – an der Seite von Sir Henry Cole – in einem prachtvollen Museum Londons lebt. Er ist ein passionierter Leser, weshalb es ihn sehr betrübt, dass seine Sehkraft mehr und mehr nachlässt. Als er auf einem seiner Botengänge in den Buckingham-Palast ein Monokel erspäht, macht sein Herz einen Sprung und er kann nicht widerstehen.

Angaben zum Buch:

Titel: JIMs Brillante Weihnachten
Autorin: Emma Thompson
Bilder: Axel Scheffler
Verlag: Beltz&Gelberg 2023

Übers.: Anu Stohner
ISBN: 978-3-407-75749-4
Alter: ab 6 Jahren
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Kommentar

Immer den Durchblick behalten: mit Jim Freude am Lesen entwickeln:

Ich würde Jim sofort adoptieren, auch wenn ich eigentlich ein Katzenmensch bin. Axel Scheffler hat mit seinen unverwechselbaren Bildern einen kleinen Hund dargestellt, der als unwiderstehliche Persönlichkeit für die Betrachter ganz lebendig wird, etwa Jims Blick, wenn er an den Kaminbesen gebunden wird! Hunde wurden nämlich von geschäftstüchtigen Schornsteinfegern als Ersatz für Kinder zum Säubern der Schornsteine eingesetzt, man kennt ja diese unmenschlichen Praktiken, um rentabel zu arbeiten. Doch Jim hatte größtes Glück, dass sein Seil riss und er entkommen konnte, und das ausgerechnet im herrlichsten Museum der Welt, zu Füßen eines sehr freundlichen feinen Herren, Sir Henry Cole, dem Direktor dieses Museums. Ich erwähnte ja schon, wie reizend Jim nicht nur aussah, sondern sich auch benehmen konnte und deshalb konnte auch Sir Cole nicht widerstehen, und Jim wurde sein Museumshund.

Spätestens jetzt, bei der Beschreibung des Museums wird dann auch jedem Leser klar, dass Emma Thompson nicht nur eine grandiose Schauspielerin ist, sondern auch eine begnadete Autorin. Ihre Sprache, in der sie diese auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte erzählt, sprudelt und überschlägt sich buchstäblich vor Phantasie und Zärtlichkeit. Das klingt jetzt vielleicht ein wenig übertrieben, aber mit der Gestaltung dieses Buches haben sich wirklich zwei Meister gefunden, Meister der Bescheidenheit und gleichzeitig üppigster Verführung. Die beiden sollen übrigens gute Freunde sein.

Zurück zu Jim: Selbst die Königin von England konnte sich Jims Charme nicht verschließen. Er hat auch nicht gesabbert, als er die wunderschöne Weihnachtskarte brav ablieferte, obwohl die kleine rundliche Person mit Krone so viel Herzenswärme ausstrahlte und nebenbei bemerkt selber kleckerte.

Als zusätzliches Lob für dieses Buch soll nicht vergessen werden, dass es hier auch um Leseförderung geht. Nicht nur, dass Jim leidenschaftlich gerne lernt und liest und damit ein leuchtendes Vorbild für alle Kinder ist, die dieses Buch in die Finger bekommen. Emma Thompson spielt mit aller Raffinesse mit Sprache so gekonnt, dass die Wiederholungen, die Synonyme und die Üppigkeit der Sprachbilder mit den Zeichnungen von Axel Scheffler glücklich korrespondieren. Man muss dieses Buch nicht vorlesen, es will gemeinsam gelesen werden und im herzlichen Lachen und sich Wohlfühlen in Jims Welt entdecken Kinder dann, dass die analoge Welt der gedruckten Bücher niemals untergehen darf.

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