Oliver Twist

von Charles Dickens

Themen

Ungerechtigkeit – Armut – Hunger – Großstadt – 19.Jahrhundert – Gerechtigkeit – Geschichte

Kurzbeschreibung

Der Waisenjunge Oliver Twist wächst unter erbärmlichen Bedingungen im Armenhaus einer englischen Kleinstadt auf. Als er seine Lehre bei dem Sargtischler Mr Sowerberry beginnt, wird sein Leben unerträglich und er flieht vor Hunger und Armut nach London, um dort sein Glück zu versuchen. Aber auch die Großstadt hält zuerst nichts Gutes für ihn bereit, denn hier gerät er in die Fänge einer Bande von Taschendieben, die ihn zum Stehlen animieren und ausbeuten will. Doch Oliver trifft auch auf liebenswerte Menschen, die Mitleid mit ihm haben und ihm helfen. Und schließlich kommt Erstaunliches über seine Herkunft ans Licht!

Lev Kaplan hat diesen Klassiker von Charles Dickens wunderschön neu illustriert.

Angaben zum Buch:

Titel: Oliver Twist
Autor: Charles Dickens
Übers.: Karl Kolb

Bilder: Lev Kaplan
Verlag: Knesebeck
ISBN: 978-3-95728-330-6
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Kommentar

Gerechtigkeit als Kinderbuchklassiker: Charles Dickens‘ OLIVER TWIST mit den einfühlsamen Bildern von Lev Kaplan.

Es ist für empathische LeserInnen schwer zu ertragen, was Oliver Twist widerfährt: seine Mutter stirbt bei seiner Geburt, einen Vater gibt es nicht, und das Waisenhaus, in dem er für seine ersten Lebensjahre unterkommt, ist ein Betrugsunternehmen. Dickens war es ein Bedürfnis, seine LeserInnen über die Ungerechtigkeiten aufzuklären, unter denen Kinder aus ärmsten Verhältnissen zu leiden hatten. Man hat ihnen nicht nur vorenthalten, sich im Leben willkommen und geliebt zu fühlen, sie bekamen nicht einmal genug zu essen, und Gewalt gegen sie war an der Tagesordnung. Kinder von heute fühlen sich oft schon tief ungerecht behandelt, wenn sie ihre gewohnten Lebensbedingungen nicht selbstverständlich genießen können, das galt auch im 19. Jahrhundert für Kinder aus privilegierten Verhältnissen. Für sie hat Dickes diese Kindheitsbiografie über Oliver Twist erzählt, um sie darüber aufzuklären, dass es nicht selbstverständlich ist, unter welchen Bedingungen man sein Leben verbringen darf. Es hängt von gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen ab, ob Eltern ihre Kinder unter menschenwürdigen oder sogar angenehmen Bedingungen erziehen können, und es hängt sogar vom persönlichen Glück ab, wohin eine Lebensgeschichte sich entwickelt. Für Oliver Twist finden sich Menschen, die ihm gerecht werden. Kluge LeserInnen wissen, dass nicht alle Kinder gerettet werden können, damals nicht und auch heute nicht, deshalb ist diese Lektüre noch immer wichtig, weil sie Kinder sensibel dafür macht, dass Gerechtigkeit immer erkämpft werden muss.

Das Buch liegt vor in einer Praktausgabe des Knesebeck-Verlags, mit einfühlsamen, die Ungerechtigkeit wie auch den Einsatz für Gerechtigkeit sebsibel veranschaulichenden Bildern, hier für Leanders Lieblinge vorgestellt und empfohlen von Gabriele Hoffmann, LeseLeben e.V.